Schreiben des Antonio Garcia an Minister Schmidbauer
vom 28. Mai 1998
Höflichkeitsübersetzung
Herrn Minister
Bernd Schmidbauer -
Bonn
28. Mai 1998
Geschätzter Freund,
zuerst möchte ich Ihnen zum Geburtstag gratulieren und Ihnen rundherum Wohlbefinden wünschen, das Ihren politischen und humanitären Aufgaben zum Wohle gereichen möge.
Der Weg zum Aufbau dieser Freundschaft war schwer wegen der Entfernung und der unterschiedlichen Lebensumstände, in denen jeder von uns auf seinem Kontinent lebt Trotzdem sind wir lhnen dankbar für Ihren Mut daß Sie versucht haben, uns bei der Suche nach Lösungen der schweren Probleme, die unser Land quälen, zu begleiten.
Wir wissen, daß auch Sie schwierige Momente hatten im Verlauf dieser Monate, aber Zeit und Vernunft haben den Weg zur Wahrheit geöffnet.
Heute sieht die Lage in unserem Land wieder anders aus, und der Friedensprozess ist ins Stocken geraten. Deshalb halten wir es nicht für geeignet, Verhandlungen mit der amtierenden Regierung zu führen, weil diese nicht konsequent ist und weil sie ihrem Ende zugeht Wir möchten jedoch einen Dialog mit dem Volk, mit den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft beginnen, um die Probleme unseres Landes zu analysieren und zu diskutieren und mögliche zukünftige Lösungen zu untersuchen.
Wir möchten uns, zusammen mit anderen Menschen, bemühen, einen solideren Friedensprozess zu schaffen, denn wir wollen, daß bei allen Kolumbianern der Wunsch nach einer Wende und nach Frieden wächst, und es ist unsere Pflicht, dabei zu helfen und den Weg frei zu machen für die vielen Menschen, die ein anderes Kolumbien wollen.
Meine Organisation möchte hierzu ein Treffen mit verschiedenen Persönlichkeiten unseres Landes veranstalten, und ich möchte Sie um Ihre Hilfe bitten, damit dieses Gespräch in Deutschland stattfinden kann, möglichst noch im Juni 98. Wir denken, daß wir bei diesem Treffen die nächsten Schritte festlegen können auf der Suche nach einer besseren Zukunft für unser Volk.
Mit hochachtungsvollen Grüßen
Antonio García
P.S. Wir sind den Überbringern dieser Nachricht sehr dankbar und hoffen, über sie Ihre Antwort zu erhalten.
7. Obwohl wir der Ansicht sind, daß es schwierig ist, mit der Regierung Samper Friedensverhandlungen aufzunehmen, haben wir Erwartungen in die von Herrn Mauss und seiner Frau begonnenen Maßnahmen gesetzt, die von der deutschen Regierung gestärkt wurden. …………….
8. Die Entführung der Frau Brigitte Schoene wurde von Personen durchgeführt, die nicht zum EJERCITO DE LIBERACIÓN NACIONAL gehören. Unsere humanitäre Intervention bei der Befreiung dieser Bürgerin wurde auf Bitten der deutschen Regierung vermittelt. Daher halten wir die Versionen, die unsere Organisation und das Ehepaar Mauss mit der Entführung der Frau Schoene in Verbindung bringen wollen für tendenziös und unverantwortlich.
KOLUMBIEN DEN ARBEITERN
NICHT EINEN SCHRITT ZURÜCK.... BEFREIUNG ODER TOD
COMANDO CENTRAL
EJERCITO DE LIBERACIÓN NACIONAL
In den Bergen Kolumbiens, Dezember 1996